© Hans-Peter Grashoff 2021
ERKENNTNISSE
ERGEBNISSE
EMPFEHLUNGEN
die
BahnPreisStudie
HINWEIS: Wird der Cursor zur Hand einfach auf das Bild klicken (der ICE ist NAVI-Leiste)
„je früher gebucht, desto günstiger das Ticket“
Diese Werbeaussage ist nur bedingt wahr und gilt nur für die Kunden, die 4-6 Monate vor Reiseantritt
buchen. Jedes Angebot der Bahn wird etwa ein halbes Jahr vorher buchbar. Neben dem Flexpreis gibt
es für fast jedes Angebot auch einen Sparpreis. Das erste Sparangebot einer Zugverbindung ist aussage-
gerecht meist sehr günstig. Unsere Untersuchungen ergaben, dass etwa 90 % aller Erstangebote für
Bahncard 25-Kunden auf die Preisstufen 17,90 € (55%), 23,15 € (25%) und 26,15 € (10%) entfallen. Ohne
Bahncard sind die Tickets 25% teurer.
Etwa 100 Tage vor Abfahrt einer Verbindung beginnen sich die Preise zu bewegen. Das Ticket wird dabei
nicht wie zu erwarten und gerade in der Reisebranche üblich bis zum Ende kontinuierlich teurer. Für die
meisten untersuchten Verbindungen vollzieht der Preis dann eine unverständliche Berg- und Talfahrt mit
bis zu 20 Preiswechseln mit teilweise erheblichen Differenzen (bis zu 70%).
Wir erstellen aus den erfassten Preisen eines der laufend untersuchten Streckenprofile Grafiken, die den
Verlauf der Preise in den letzten 22 Tagen vor Abfahrt zeigen. Die schwarzen Felder zeigen die Erhöhung
eines Preises, die roten Felder eine Senkung. Grün zeigt den Bestand der letzten Veränderung. Tabelle 1
zeigt als Beispiel die Entwicklung der Preise aller Angebote zum Reisetag 1. April. Die zweite Tabelle stellt
das gleiche Angebot dar, allerdings so, als wäre eine Fluggesellschaft Anbieter.
Tabelle 1
Bahn RT 1. April
Tabelle 2
fiktive Fluggesellschaft
2019 kündigte die Bahn an, dass sich 2020 die Preise im Fernverkehr um 10% reduzieren würden. Zum Zeitpunkt
der Aussage war die Senkung der Mehrwertsteuer allenfalls im Gespräch. Die eigene Erfahrung und die Hinweise
anderer Bahnkunden auf ihre Erfahrungen beim frühen Buchen für Fahrten 2020 waren der wesenlichste Auslöser
für den Start erster Untersuchungen. Im Januar und Februar der Jahre 2018/2019 genutzte Verbindungen waren
bei gleichen Vorlaufzeiten für 2020 nur noch erheblich teurer buchbar.
Erste Untersuchungen bestätigten diese Vermutung. Bei Vergleichen auf unterschiedlichen Streckenprofilen aber
gleichen Reisetagen, gleicher Vorlaufzeiten und gleichen Buchungstagen zeigte sich, dass nicht eine Verbindung
2020 günstiger war als im November und Dezember 2019. Die Verteuerungen waren teilweise erheblich (höchste
Steigerung 220 %). Angeregt durch diese Ergebnisse wurde beschlossen, die Untersuchung zu konkretisieren und
auch zu spezifizieren. Ziel war es, Fahrten mit den Zügen, Reistagen und Buchungszeiten 2018 und 2019 mit den
gleichen Angeboten in 2020 vergleichen und die grundsätzliche Preisentwicklung beurteilen zu können.
Die Grafiken zeigen Ausschnitte der Ergebnislisten erfasster Verbindungen:
Grafik 1 - 3 Verbindungen OB-NSt via F November 2019 zu 2020
Grafik 2 - 1 Verbindung OB-NSt via KS November 2019 zu 2020
Grafik 3 - genutzte Züge 2018/19 zu den zeitgleichen Angeboten 2020
Grafik 1
Grafik 2
Grafik 3
durch
die
BahnPreisStudie
die Wesentlichste
und dazu
der
BahnPreisStudie
Tickets zu Sparpreisen zu buchen wurde mit dem Fahrplanwechsel Dezember
durch den Austausch des Abfrageformulares komplizierter und unübersichtli-
cher. Die Liste aller Sparpreisangebote eines Tages ist nicht mehr verfügbar.
Eine Verbindung, ein Reisetag: an 6 Buchungstagen kann es 6 Preise geben.
Sparpreise einer Zugverbindung ändern sich im Laufe von 100 Tagen vor dem
Reisetag oft mehrfach nach oben und unten.
„Je früher desto günstiger“ - diese Aussage ist sehr oft eine Falschaussage!
Die Vorgabe der Sparpreise folgt keinem erkennbaren Kriteriensystem wie
nach Entfernung, Komfort (Anteil ICE/Anzahl Umstiege/Reisezeit/Dauer der
Reise) oder den Fahrzeiten der Züge (Nutzngsdauer). Auslastung spielt als
Kriterium für die Preisermittlung eine zweifelhafte Rolle.
Es gibt keine Sparpreiskontingente, denn zu jedem Flexpreis einer Fernver-
kehrsverbindung mit Zügen der Bahn gibt es ein Sparpreisangebot. Die Höhe
des Preises eines Tickets bestimmt sich aus einer Anzahl von Preisstufen und
wird am jeweiligen Buchungstag ohne erkennbare Systematik vorgegeben.
Der grundsätzliche Fragenkatalog der Studie
umfasst 8 Ansätze. Klicken Sie auf das Bild,
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Die Story
Max wohnt in Hagen und hat einen Freund in Siegen, den er einmal im Monat an einem Wochenende be-
sucht; samstags hin, sonntags zurück. Er nimmt die Bahn, eine Fahrt kostet ihn im Westfalen-Tarif 23,80 €.
Die Fahrtkosten des Wochenendes betragen also 47,60 €. Da es sich um eine Nahverkehrsstrecke handelt,
lohnt sich für Max die Anschaffung einer Bahncard nicht. Normalerweise.
Irrtum,
in
seinem
Fall
ist
die
Bahncard
der
große
Segen,
denn
es
gibt
einen
Trick,
mit
dem
sich
ruckzuck
die
Anschaffung
auszahlt.
Da
Max
die
Reisetermine
immer
mindestens
14
Tage
vorher
weiß
bucht
er
über
den
Sparpreisfinder
ein
Rückfahrticket
-
Hin
am
Samstag
von
Dortmund
Hbf
nach
Siegen
Hbf
und
am
Sonntag
zurück.
Das
Ticket
gibt
es
da
nämlich
schon
ab
17,90
€
je
Fahrt.
Nimmt
er
nun
24-mal
das
günstigste
Ticket
spart
er
141,60
€
im
Jahr.
Wird
Max
Besitzer
einer
Bahncard
25
für
55,70
€
gibt
es
das
Ticket
für
eine
Fahrt
schon ab 13,40 €.
Die Ersparnis beträgt dann 193,90 € einschließlich bezahlter Bahncard
.
Was
ändert
sich
für
Max?
Nichts,
er
steigt
in
Hagen
hin
ein
und
zurück
aus.
Er
verzichtet
lediglich
auf
die
Fahrt von und nach Dortmund.
Das
Interessante:
Diese
Möglichkeit
mit
dem
Sparpreisticket
im
Nahverkehr
zu
sparen
gibt
es
an vielen Wohnorten, die einen ICE/IC-Bahnhof haben.